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es fehlt an erfahrung und an verbindlichen
beurteilungskriterien im umgang mit der digitalen bilderwelt.
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herkömmliches wissen bezieht sich
immer nur auf die technologie von gestern. das ist der grund, warum uns
der rasante digitale wandlungsprozeß zubeginn dieses jahrhunderts
in unsicherheit und angst versetzt.
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das grundvertrauen in die glaubwürdigkeit
der bilderwelt ist dahin, dokumentarische bilder sind nicht mehr per se
wirklich und wahr, gleichwohl die produzenten und verbreiter solcher bilder
immer noch und mit nachdruck das gegenteil behaupten.
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durch die digitalen technologien eröffnet
sich eine chance, dem betrachter mittel und werkzeuge in die hand zu geben,
um sich im komplexen spannungsfeld zwischen ´wahrem´ und ´realem´
zurechtzufinden.
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die perfekte täuschung ist die
immanenz des neuen digitalen surrealismus, den man auch als hyperrealismus
bezeichnen könnte. digitale bilder müssen sich nicht mehr zwangsläufig
dem referenzobjekt, dem licht oder den farben unterwerfen. ihr informationsgehalt
ist mathematisch meßbar, sie sind in eine genaue anzahl von pixeln
zerlegt und jedes einzelne dieser pixel läßt sich problemlos
verändern.
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die vielfalt und plötzliche vereinfachung
der möglichkeiten zur veränderung eines bildes in der digitalen
postproduktion führt in den meisten fällen bedauerlicherweise
zu einer effektorientierten beliebigkeit, die die eingriffe auch noch so
gut wie möglich kaschiert und versteckt. ein verantwortungsvoller
und medienreflektorischer umgang mit diesen techniken wäre wesentlich
sinnvoller.
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wenn wir ein reportagefoto betrachten,
nehmen wir erst einmal an, es sei nicht überarbeitet worden, es sei
denn, es finden sich deutliche hinweise auf das gegenteil.
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das ist der entscheidende punkt. digital
manipulierte reportagefotos, die keine sichtbaren spuren solcher eingriffe
zeigen, bieten dem betrachter keinerlei ansatzpunkt zur hinterfragung seiner
eigenen wahrnehmung.
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