Virtuelles Magazin - Ausgabe 1 - 2000

Inhaltsverzeichnis MagazinZur Seite "Aktuelles"
Meine Arbeiten in dieser Ausstellung haben zwei Themen, die miteinander korrespondieren, Zerfall und Aufbau, Umbruch im Industriebereich Rurgebiet am Beispiel des Hochofen II in Hattingen und in Bildern von Sterbenden Gutshäusern in Mecklenburg-Vorpommern.
Die Gutshäuser zerfallen als Symbole einer verlorenen
gesellschaftlichen Gruppe des feudalen Landlebens. Ihrer 
ursprünglichen Funktion beraubt, sind sie der Verwitterung, dem Umbau, der Umfunktionierung, der wütenden Zerstörung und dem methodischen Abriss ausgesetzt. 
Geschichte verkörpert sich in solchen bearbeiteten Steingebilden ebenso wie die gegenwärtige Retusche, das Verdrängen, das Wegräumen des 
Überreste von Bauten aus Tetsitz, Pastitz, Darsband und Helle auf Rügen, Wildkuhl, Lansen und Hinrichshagen in Mecklenburg. Ein Bild zeigt die überwachsene Burgruine der Grafen von Quitzow, welche dem Vordringen der Hohenzollern in Brandenburg erbitterten Widerstand entgegensetzten. 
Veröffentlicht wurden einige der Fotografien in dem Bildband "Fotografie und Gedächtnis - Mecklenburg Vorpommern". 
Jörg Boström: Helle
Vergangenen, seine fortwährende Um- und Neuinterpretation. 
Nur ihre Umgestaltung, ihre Aufnahme in neue Funktionen und ihr Umgang mit neuen Bewohnern und Nutzern, mit kulturellen Initiativen gibt ihnen eine Überlebenschance. 
Die Fotografien entstanden in Verbindung mit dem Projekt Bilddokumentation, das Professor Diethardt Kerbs und Sophie Schleußner in den Jahren 1992 - 1996 anregten und organisierten. Die Bilder dieser Ausstellung zeigen 
Jörg Boström: Pastitz
Die stillgelegte Konstruktion des Hochofens in der Stadt Hattingen am Rande des Ruhrgebiets stellt sich dar wie das Skelett eines toten, urzeitlichen Tieres, Überrest einer vergangenen Industriekultur. 
Entsprechend ist die Fotografie den Raumkonstruktionen, den sperrigen Gittern und labyrinthischen Treppen einer