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Ausstellungsbildern grotesk gestikulieren und gebückt nach Bildunterschriften
spähen lies oder Heinrich Zille mit seinen Berliner Typen, der uns
nun wieder zu Peter Menne führt, den man genannt hat den"Zille von
Dellbrück", und das obwohl er doch schon lange in Berlin und jetzt
in Potsdam wohnt.
Ist
dieser schwere rundliche, selbstverliebte und geniesserische Menschentyp,
den der schmale Zeichner Menne auf seinen Blättern entwirft, nun westfälisches
Urgestein, wie man gesagt hat, eher ein Gewächs aus Pickert und Wurstebrei,
oder ist er deutsch im gemütlichen Sinn des Wortes oder gar Resultat
der zivilisatorischen Entwicklung der Menschheit interkontinental. Berliner,
hat man |
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Menne in Berlin zu verstehen gegeben, seien diese Leute nicht, sicher sind
sie mehr als das. Sie verkörpern im Wortsinne und in ihrer auch körperlichen
Fülle etwas Universelles, das nicht vor einer Stadtmauer haltmacht.
Sie sind zugleich Zeichenfiguren und Darsteller, Gesichter einer momentanen
Lust und Belustigung und Masken von weit allgemeinerer Befindlichkeit.
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Das Zeichnen ist für Peter Menne auch eine Form der Inszenierung,
des Maskenspiels, eine Kunst der erzählerischen Geste mit dem Stift.
Mennes Profil selbst, beobachten Sie ihn doch umgekehrt einmal,verehrte
Damen und Herren, den Künstler dieser Ausstellung, der anwesend ist
wie es sich gehört. Für mich hat er etwas von der Physiognomie
und Gestik eines Eulenspiegel. Seine Augen unter dichten Brauen blitzen
verstohlen, seine Nase ist fast so spitz wie sein Stift. Die Linien auf
seinen Zeichnungen umreissen die Figuren und schaffen sie zugleich. Sie
bauen sich aus zügigen, zupackenden Geraden auf und umreissen dennoch
immer wieder Rundungen Glatzen, Bäuche, Brüste Popos. Peter Menne
nennt ja selbst seine Ausstellung"Das pralle Leben".
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Die Arme sind mal spitzige Latten, mal quellende Würste, die Köpfe
Kartoffeln in variablen Formationen mit Nasengurken und Augenlöchern.
Nicht nur die Thematik folgt der Idee eines Satyrspiels, auch der Tanz
der Linien hat diesen Rhytmus einer tanzenden Groteske. In den frühen
Arbeiten entsteht noch durch
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