Thomas Lüttge Reiner Visualismus "Das Thema meiner momentanen Arbeit ist 'das Sehen' selber, das visuelle Verlangen nach Information, Erkennen und Zuordnung. Ich gehe in diesen Bildern mit Gegenständen um, die ich in den letzten 20 Jahren gefunden und gesammelt habe. Auf Abfallhaufen in Industriebauten z.B., oder auch auf meinen Reisen. Jetzt habe ich angefangen, mit diesen Gegenständen im Studio "bizarre" Räume und Landschaften zu bauen. Die Aufnahmen davon sind so konzipiert, dass man die einzelnen Dinge selbst nie erkennt. Man soll nicht wissen, was es ist. Es soll einem kein Name dafür einfallen. Die klare Identifizierung der Objekte bleibt in der Schwebe. Natürlich kann man vielleicht erkennen, dass dies hier Holz ist. Aber auch da kann man nicht ganz sicher sein. Ich will innere Prozesse anregen, vielleicht Erinnerungsprozesse, aber dafür muss die Bedeutung und die Funktion der Dinge draußen bleiben. Mir geht es nicht darum, etwas zu verstecken oder zu verschleiern. Man soll ja die Form sehen, die Struktur, alles Visuelle genau wahrnehmen. Die Form zeigt sich selbst und führt somit zur Befragung der Objekte. Und damit bin ich im rein Visuellen, im Wahrnehmen mit den Augen und der Suche nach Information mit dem Ziel des Erkennens. Das Bild entzieht sich jeder Beschreibung. Man kommt mit Worten nicht mehr weiter." | |