- Raumsituation am Fachbereich Gestaltung der FH Bielefeld
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- Sehr geehrte Damen und Herren,
- Unter anderem war es die Raumnot am Fachbereich Gestaltung der FH Bielefeld, die vor 24 Jahren dazu führte, dass Studenten den Verein und das Haus Artists Unlimited gründeten. Seither hat immer eine starke Verbindung zwischen Artists Unlimited und dem Fachbereich bestanden. Viele Gestaltungsstudenten haben im Haus gewohnt und gearbeitet, den Verein geprägt, Semesterprüfungen und Ausstellungen in der Galerie präsentiert. Die räumlichen Veränderungen am Fachbereich betrachten wir mit großer Sorge - die wir mit anderen kulturellen Institutionen teilen.
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- Das Gebäude des Fachbereichs Gestaltung besteht zur Zeit aus dem separat gelegenen Modebereich, Werkstätten in den Kellerräumen und dem Haupttrakt, der auf vier Etagen die Studiengänge Fotografie und Medien und Grafik und Kommunikationsdesign beherbergt. Im Frühjahr wurden die Gestaltungsstudenten der FH Bielefeld zum ersten Mal mit der Nachricht konfrontiert, dass die Studenten der Wirtschaftspsychologie einen erhöhten Raumbedarf hätten. Weitere Räume auf der 1. Etage sollten abgegeben werden. Gleichzeitig wurde publik, dass die Verwaltung der FH ebenfalls Räume im Fachbereich benötige, und hierfür die Räume im Erdgeschoss beanspruche. Die Aussicht, zwei Etagen des Haupttrakts, des Herzstücks zu verlieren, führte zu massivem Protest der Studierenden. Die neue Raumverteilung bezog sich auf Rechnungen der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS), die einen Platzüberschuss im Fachbereich ergeben hatten. Die Richtigkeit dieser Berechnungen wurde von verschiedenen Seiten angezweifelt - das soll an dieser Stelle nicht Thema sein. Das Empfinden allerdings, dass von Seiten der Entscheider dem Fachbereich außerordentlich wenig Einfühlungsvermögen entgegengebracht wird, bleibt. Traurig genug, das Gefühl zu bekommen, die positive Arbeit des Fachbereichs vor der eigenen Fachhochschule behaupten zu müssen - keine zwei Jahre nach der großen werkkunst-Feier zum 100-jährigen Bestehen, zu der sich Vertreter der Politik, der Wirtschaft und der Verwaltung so positiv zum Fachbereich äußerten.
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- Die Studenten des Fachbereichs Gestaltung sind Nachwuchs in vielerlei Hinsicht. Nicht nur sind sie Publikum der vielen kulturellen Institutionen, der Galerien und Museen - sie sind ebenso während und nach ihrem Studium Mitarbeiter. In Bielefeld und Umgebung wird kaum eine Agentur oder ein Fotostudio zu finden sein, das keine Studenten des Fachbereichs beschäftigt. Dabei profitieren die Arbeitgeber von den Kenntnissen der Studenten, diese können wiederum wertvolle Arbeitserfahrungen sammeln. Aber auch in Galerien, Theatern, bei der Presse und beim WDR bringen die Studenten ihre Erfahrungen ein, geben Führungen in der Kunsthalle, im Kunstverein und im Marta Herford. So ist über viele Jahre ein ertragreiches Netzwerk entstanden.
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- Ebenso besteht mit diesen Institutionen eine rege Kooperationen, die immer wieder in großartigen Ausstellungen resultiert, die auch für die Stadt Bielefeld wertvolle Ãñffentlichkeitsarbeit sind. Wie andere Fachbereiche der FH, repräsentiert auch der Fachbereich Gestaltung die FH und die Stadt Bielefeld auf Messen, in Wettbewerben und in zahlreichen Publikationen, die mehr zur Werbung zukünftiger Studenten beitragen als jedes FH-Plakat und jeder Flyer. In den letzten Jahren waren die Studenten erfolgreiche Wettbewerbs-Teilnehmer, u.a. am Prix Leica (Fotografie), Canon Profifoto Förderpreis (Fotografie), Gruner & Jahr Photo Award (Fotografie), BeckâÄòs Fashion Experience Award (Mode), Design am Rhein (Mode), Stiftung Buchkunst (Grafik und Kommunikatiosdesign) und vor kurzem beim Red Dot Design Award (Grafik und Kommunikatiosdesign). Auch die eigens initiierten Projekte entwickeln sich erfolgreich und beanspruchen natürlich zusätzlichen Arbeitsraum im Gebäude, wie etwa die Organisation der Modenschauen, das Modemagazin, das TV-Fomat MFG, das Fotosymposium und das Institut für Buchgestaltung.
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- Man muss sich aus Stadtmarketing-Sicht nichts vormachen - Bielefeld übt auf junge Leute nicht den Reiz und die Anziehung aus wie Hochschulen in Berlin oder Hamburg. Bielefeld muss an anderen Stellen punkten. Eine Umfrage, die vor zwei Jahren im Zuge der werkkunst-Ausstellung am Fachbereich gemacht wurde ergab, dass der größte Pluspunkt des Fachbereichs das familiäre Ambiente ist, direkt gefolgt vom kreativen Freiraum. Beide Punkte geraten unter der geplanten räumlichen Umstrukturierung heftig ins Wanken. Wie lange der Fachbereich noch mit seinen "lichtdurchfluteten Ausstellungspräsentationenund "großzügigen Werkstätten und Laboren(Zitat: Website der FH Bielefeld) werben kann, scheint fraglich.
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- Diese Stellungnahme ist nicht der Raum für eine Anklage. Aber für unser Verständnis ist der momentane Umgang mit dem Fachbereich allzu leichtfertig und unüberlegt. Wir sehen uns in der Pflicht, in Erinnerung zu rufen, in wie vielen Bereichen der Fachbereich Gestaltung positiv in die Stadt hinein wirkt. Aus Sorge um die Attraktivität, die Konkurrenzfähigkeit und den Fortbestand des Fachbereichs. Aus Sorge um die Kultur der Stadt Bielefeld.
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- Mit freundlichen Grüßen,
- Artists Unlimited e.V.
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- In Kooperation mit:
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- Atelier am Turm, Berit Wrede-Wienkamp, Künstlerin
- Atelier La Fabrica, Luise Krolzik
- Atelier Ostbahnhof, Raphaela Kula, Künstlerin
- Atelier Rike Goll
- ART at WORK
- Dr. Daniel Bérenger, Archäologe, Gründungsvorsitzender von Artists Unlimited e.V.
- Bielefelder Kunstverein, Thomas Thiel
- Katja Breipohl, Künstlerin
- Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Nordrhein-Westfalen, Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V.
- Dagmar Selje Puppenspiele
- Jana Duda, Vorsitzende Artists Unlimited e.V. 2007-2008
- Axel Dürr, Künstler
- Filmhaus Bielefeld e.V.
- Forum Bielefeld e.V., Ralf Buschmann
- Forum für Kreativität und Kommunikation e.V. Bielefeld
- galerie 61
- Christine Gensheimer, Künstlerin, ehem. Studentin
- Herr Grafikdesign, Hartmut Herr
- Pe Grigo, Illustratorin, ehem. Studentin
- Jens Jacobfeuerborn, Künstler
- jaene.art - Galerie und Kunstwerkstatt, Elisabeth Susanne Jaene, Künstlerin, ehem. Studentin
- katz&fuchs, Timo Katz, Jan Fuchs, Künstler, ehem. Studenten
- Karl-Heinz Kautzinski, Künstler
- Kerber Verlag, Christof Kerber
- Brigitte Kuka, kunst + visuelle kommunikation
- Kunstraum Rampe
- Tobias Link, Künstler
- LWL - Archäologie für Westfalen, Corinna Hildebrand, ehem. Studentin
- MARTa Herford GmbH, Friederike Fast, Kuratorische Assistentin
- Norbert Meier, Künstler, ehem. Student
- meier stracke - büro für gestaltung, Jan-Frederic Meier, Tobias Stracke, ehem. Studenten
- Helga Mertens, Künstlerin, Ref. f. Pädagogische Beratung
- Gabriele Undine Meyer, Künstlerin
- Matthias Müller, Professor an der Kunsthochschule für Medien, Köln, Medienkünstler, Bielefeld
- Offene Ateliers Bielefeld e.V.
- planet weco, Peter Lünstroth
- Veronika Radulovic, Künstlerin, ehem. Studentin
- Lars Rosenbohm, Künstler, ehem. Student
- seitenweise online/offline, Oliver Hunke
- Alexandra Sonntag, Künstlerin
- Prof. Dr. Benedikt Sturzenhecker, Vorsitzender Artists Unlimited e.V. 1998-2007
- Pan Tausendgrün, Künstler
- Susanne Walter, Künstlerin, ehem. Studentin
- Zeichenwerkstatt Pascale Gräbener
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