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Markus Redert Las Vegas Boulevard, 2001 Teil der Diplomarbeit im Juli 2001, FH Bielefeld, Fachbereich Gestaltung, Studienrichtung Visuelle Kommunikation Las Vegas gilt als die größte und glitzernste Amüsierstadt der Welt. Erfolgreich hat man es verstanden,den einstigen anrüchigen Ruf als reine Spielerstadt zu verändern, durch Themenhotels, Shows und Veranstaltungen für viele Bevölkerungsschichten attraktiv zu werden, so daß es heute für viele US-Amerikaner vollkommen normal ist, jedes Jahr für ein langes Wochenende nach Las Vegas zu fliegen. Die meisten Einnahmen werden aber immer noch durch das Glücksspiel erzielt. Erfolgreich konnte man der Konkurrenz anderer Städte begegnen, in denen ebenfalls Casinos zugelassen worden sind, so daß Las Vegas heute die am schnellsten wachsende Stadt der USA ist. | ![]() | |||
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Viele Einwanderer versuchen von diesem Wachstum zu profitieren und Arbeit zu finden, was sich allerdings vor allem für die schlecht oder gar nicht ausgebildeten Zuwanderer als schwierig erweist. Inzwischen sind es ganze Stadtgebiete, die von verarmten Einwanderern, Spielern, Sozialhilfeempfängern bewohnt werden. Die wohlhabenderen Bewohner meiden diese Gegenden und siedeln sich in gepflegten Vororten an.
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Der Las Vegas Boulevard durchzieht die gesamte Stadt von Süden nach Norden auf einer Länge von ca. 12 km. An seinem südlichen Teil konzentrieren sich die großen neuen Casinos und fantastischen Kunstwelten, deren Äußeres in der Dämmerung zu strahlendem Leben erwacht, während im Inneren der Betrieb nie aufhört. Weiter geht es Richtung Downtown. Dort liegen die älteren Casinos, Hochzeitskapellen, billige Motels und Pfandhäuser. Diese Gegend hat viel von ihrem einstigen Glanz eingebüßt, der Amüsierbetrieb konzentriert sich auf den Süden, nur wenige Touristen verirren sich hier her. Noch weiter nach Norden schließen sich großflächige, billige, heruntergekommene Wohngebiete an. Die Szenerie wird beherrscht von denjenigen, die vom Wohlstand und den Einnahmen der Stadt nicht profitieren: Arme, Spielsüchtige, Alkohol- und Drogenkranke und Obdachlose. Die Kriminalität ist hoch, die Atmosphäre deprimierend. | ![]() | |||
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Die vorliegende Fotoarbeit zeigt diese Welt. Sie versucht die Tristesse, die Öde einer Gegend zu vermitteln, die man nicht mit Las Vegas in Zusammenhang bringen wird. Und sie zeigt exemplarisch die Menschen, die hier existieren. Herausgedrängt aus der Glitzerwelt, die gut abgeschirmt, das Bild von Las Vegas vorführt, was uns inflationär aus den Medien entgegenrauscht. | ![]() | |||
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