Mouches-volantes-Strukturen in Nordamerika

Teil 1: Bewusstseinsaugen und Weltenportale (Eskimo, Nordwestküsten-Indianer)

Von Floco Tausin


Die Betrachtung bildlichen Materials aus früheren und aussereuropäischen Kulturen offenbart immer wieder abstrakte Symbole, die den typischen Strukturen der subjektiven Punkte und Fäden im Blickfeld bzw. Mouches volantes ähneln. Die visuelle Wahrnehmung sowie die Bedeutung der Mouches volantes könnte daher Dimensionen aufweisen, die unserer Kultur bis heute verborgen blieben. Dies eröffnet Raum für einen alternativen und spirituellen Umgang mit unseren Punkten und Fäden. In diesem Artikel werden zuerst die Kulturräume und der Schamanismus in Nordamerika vorgestellt. Es folgt die nähere Betrachtung der Kunst der Eskimo und der Nordwestküsten-Indianer.


Dieser Artikel basiert auf der Erfahrung, dass Mouches volantes mehr sind als eine „Glaskörpertrübung“, wie die Augenheilkunde behauptet. Diese Einsicht kam zu mir durch meinen Lehrer, dem Seher Nestor (Tausin 2012, 2010a, 2006b). Den wissenschaftlichen Hintergrund des Artikels bildet die archäologische Sichtweise, dass eine bereits im Jungpaläolithikum (ca. 40000-10000 v. Chr.) vorhandene „schamanische“ Ritualpraxis bzw. Ekstasetechnik zur vermehrten Wahrnehmung und Interpretation von entoptischen Phänomenen geführt hatte. Dadurch haben diese visuellen Erscheinungen Eingang in die frühesten steinzeitlichen Malereien gefunden (Dowson/Lewis-Williams 1988; vgl. Tausin 2010b, 2006a). Zwar gelten Mouches volantes in der Augenheilkunde nicht als entoptische Phänomene, sondern als „Glaskörpertrübungen“. Es gibt jedoch eine bestimmte Art von Mouches volantes, die ich „Leuchtstruktur Mouches volantes“ nenne und deren visuellen Charakteristiken eher den entoptischen Erscheinungen entsprechen als den „Glaskörpertrübungen“ (Tausin 2008). Da die meisten Menschen diese harmlose Art der Mouches volantes sehen, nenne ich sie hier nur „Mouches volantes“, in Abgrenzung zu den „Glaskörpertrübungen“ (vgl. Tausin 2012). Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass die Mouches volantes zusammen mit anderen entoptischen Phänomenen von Schamanen und Ekstatikern vieler Zeiten und Kulturen gesehen und interpretiert wurden. Und dass sie durch die wiederholte künstlerische Darstellung als Konventionen durch die Zeit tradiert wurden, die die Kunst der frühen Kulturen und Zivilisationen inspiriert haben. In den diesem Artikel sollen ausgewählte prähistorische und historische Kulturen in Nordamerika betrachtet werden.



Frühe nordamerikanische Kulturen und Schamanismus


Während amerikanische Indianer sich nicht als Einwanderer begreifen, deuten archäologische Zeugnisse auf eine Einwanderung von Menschen aus Asien. Diese „Paläo-Indianer“ erreichten den Kontinent vor 35.000-15.000 Jahren über die Beringstrasse, die damalige Landbrücke zwischen Sibirien und Alaska. Sie wanderten teilweise weiter nach Mittel- und Südamerika. Einer anderen Theorie zufolge haben Menschen aus Südostasien Amerika per Schiff über den Pazifik erreicht. Umstritten sind Theorien, wonach Europäer der Eiszeit, später auch Kelten, Wikinger, Phönizier, Römer oder Griechen, sowie Afrikaner in vorchristlichen Jahrhunderten über den Atlantik nach Amerika gelangt sind (vgl. Lynch 2010; Zillmer 2004).


In der noch eiszeitlichen paläo-indianischen Phase lebten kleinere Gruppen von Jägern und Sammlern überall in Nordamerika. Anhand der Ähnlichkeiten von gefundenen Pfeilspitzen lassen sich frühe Jäger-und-Sammler-Kulturen wie Clovis, Folsom, Plano und Cod zwischen in der Sub-Arktis, Kalifornien, dem Great Basin, dem Südwesten und den Plains bis nach Mexiko und Mittelamerika nachweisen; sie sind 14.000 bis 8000 Jahre alt (vgl. Gordon 2008; Zeitlin 2008). Zwischen 10.000 und 8000 v. Chr. endete die Eiszeit, das Klima wurde wärmer, neue Pflanzen- und Tierarten bevölkerten die Kontinente. In dieser archaischen Phase, deren Ende Archäologen je nach kultureller Region zwischen 2000 v. und 500 v. ansiedeln, nahm die Zahl der Menschen zu. Sie fertigten komplexere Werkzeuge, Waffen und Schmuck aus Stein und Knochen an und stellten Felskunst sowie teilweise Keramik und Textilien her. Manche Gruppen gingen allmählich zu Ackerbau und Sesshaftigkeit über und entwickelten eine komplexere gesellschaftliche Organisation. Andere blieben nomadische Jäger und Sammler oder praktizierten Mischformen. In der darauffolgenden post-archaischen Phase (ca. 1000 v. bis zum Kontakt mit den Europäern) wurden Ackerbau, Waffen, Gesellschaftsstrukturen, Handwerk, Mythen und Rituale weiter entwickelt und diverser. Im Osten schufen die Waldland- und Mississippi-Kulturen komplexe Gesellschaften mit grossen zeremoniellen Zentren und der rudimentären Verarbeitung von Kupfer (vgl. Zeitlin 2008; Lynch 2010).


Kulturelle Gebiete Nordamerikas. https://en.wikipedia.org/wiki/File:Nordamerikanische_Kulturareale_en.png (5.3.13)


Die Kulturen der unterschiedlichen Gebieten Nordamerikas bestehen aus mehreren Indianer-Stämmen, die eine ähnliche Sprache sprechen. Die grössten heute bekannten sind die Eskimo, Aleuten und Na-Dené im arktischen Norden und subarktischen Nordwesten; die Algonkin und Irokesen in der östlichen Subarktis, im Nordosten und den Plains; die Muskogee-sprechenden Seminolen und Yuchi im Südosten; Caddo und Sioux in den Plains; Wakashan, Salish und Penuti an der (Nord)westküste; Uto-Azteken, darunter die Pueblos, im Westen und Südwesten (Lynch 2010).


Sprachfamilien in Nordamerika. https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a5/Langs_N.Amer.png/661px-Langs_N.Amer.png (20.3.13)


Ob und inwiefern der ursprünglich zentralasiatische Begriff „Schaman“ auf diese Kulturen angewandt werden kann, ist umstritten. Heutige sibirische Schamanen und amerikanische spirituelle Führer, Heiler, Ritualspezialisten, Zauberer etc. teilen viele Praktiken und Weltdeutungen, z.B. die Vorstellung des dreiteiligen Kosmos, die Interaktion mit Geistwesen, der Verlust und der Flug der Seele, die Wichtigkeit von veränderten Bewusstseinszuständen, insbesondere Träumen und Visionen, Initiation und Schülerschaft (Harvey/Wallis 2007). Gemäss der Einwanderungsthese lassen sich diese Ähnlichkeiten als Variationen eines importierten zentralasiatischen oder sibirischen Schamanismus verstehen. Daher nennen Forscher wie Weston La Barre (1975) die Kulturen des präkolumbianischen Amerika generell „schamanisch“. Allerdings entwickelten manche indigene Gesellschaften mit zunehmender Sesshaftigkeit, Ackerbautätigkeit und gesellschaftlicher Komplexität Vorstellungswelten, religiöse Experten und rituelle (Heil-)Praktiken, die dem sibirischen Schamanismus unbekannt sind. Diese neuen Formen existierten neben den älteren schamanischen Praktiken, konkurrierten mit ihnen oder ersetzten sie. So ist davon auszugehen, dass bei manchen alten Kulturen Nordamerikas zentrale Eigenschaften des Schamanismus wie die induzierte Bewusstseinsveränderung, Tierkräfte und Seelenflüge fehlten (Winkelman 2004; vgl. Thurston 1991).


Ein Element der ekstatischen Praktiken mancher nordamerikanischer Kulturen ist der Einsatz von halluzinogenen Pflanzen. Die Einnahme solcher Pflanzen kann die Wahrnehmung und Bedeutungsgebung entoptischer Phänomene fördern. Manche Forschende wie Marlene Dobkin de Rios (1984) sind der Ansicht, dass bereits in paläolithischen Zeiten Halluzinogene rituell verwendet wurden. Paläo-Indianer scheinen den in Zentralasien und Sibirien schamanisch genutzten Fliegenpilzkult weitergeführt zu haben. Doch wurde dieser bald zugunsten einer Vielzahl weiterer halluzinogener Pflanzen aufgegeben. Ein Zentrum des Fliegenpilzkultes in Nordamerika war das nordöstliche Waldland, wo sich der Kult teilweise bis heute gehalten hat. Im Südwesten wurden und werden der Kaktus San Pedro, die Blüten des Baumes Sophora secundiflora sowie der Kaktus Peyote für Initiationen und andere Zeremonien gebraucht. Die Verwendung von Sophora secundiflora ist für das 9. Jahrtausend v. Chr., diejenige von Peyote für das 6. Jahrtausend v. Chr. nachweisbar. Eine weitere Tradition im Südwesten und Kalifornien, wie auch im Mittleren Westen und im Nordostens ist der Gebrauch von unterschiedlichen Arten des Stechapfels (Datura spp.); in Kalifornien wird die Datura Wrightii vermutlich seit über 5000 Jahren rituell und medizinisch genutzt. Im Südwesten könnte zudem das halluzinogene Sekret einer Kröte, der Colorado River Toad (Bufo alvarius), eine Rolle gespielt haben. Seit prähistorischer Zeit werden zudem in vielen Teilen Nordamerikas wilde Tabaksorten sowie andere Pflanzen und Harze für schamanische Räucherwerke (z.B. Sage, Wacholder, Zeder, Pinyon-Kiefer) zu rituellen und medizinischen Zwecken genutzt (Furst 2004; Rätsch 2004; Winkelman 2004; vgl. Gerber 1975).



Mouches-Volantes-Strukturen bei den Eskimos und den Nordwestküsten-Indianer


Die Entwicklung von Kulturtechniken und Gesellschaftsformen, durch die sich Hochkulturen im Nahen Osten auszeichnen, blieben in Nordamerika weitgehend aus. Für die vorkolumbianische Zeit gibt es keine Schriftzeugnisse, sondern lediglich archäologische Funde wie Pfeilspitzen, Werkzeuge, tierische und menschliche Überresten, wie auch Felszeichnungen (Petroglyphen), Erdzeichnungen (Geoglyphen), monumentale Erdwerke sowie Keramiken. Diese Kunstwerke und Kunstbauten weisen teilweise geometrische Formen und Muster auf, die durch entoptische Erscheinungen inspiriert sein könnten. Sie wurden teilweise auch nach dem Kontakt mit den Europäern fortgeführt.



Arktis und Subarktis


Im arktischen Norden und Westen siedelten verschiedene Eskimo-Aleutische Gruppen (Inuit, Yupik). Sie lebten in Clans und ernährten sich vom Fischfang, später auch von der Jagd nach Bären, Robben und Walen. Sie waren geschickte Bootbauer, Korbflechter und stellten aus Knochen, Elfenbein und Steinen Werkzeuge sowie rituelle und dekorative Gegenstände her, die sie kunstvoll verzierten. In der spätarchaischen Periode stellten sie teilweise Keramik her. In ähnlicher Weise lebten die Menschen der Na-Dené- bzw. athabaskischen Kulturen, die sich seit 4000 v. Chr. im subarktischen Alaska und im Westen Kanadas bis hinunter zur Nordwestküste der USA ausbreiteten (Lynch 2010; Fitzhugh 2008, Gordon 2008).


Da die Subarktis ein Durchreisegebiet von Menschen aus Sibirien war, sind die Eskimo stark von der sibirischen Kultur beeinflusst. Dies zeigt sich beispielsweise in den schamanischen Praktiken sowie in den Verzierungen und Ornamenten auf prähistorischen wie auch historischen Gebrauchs- und Ritualgegenständen. Letztere ähneln denjenigen auf den Schamanentrommeln der nordischen Samen und mancher sibirischer Gesellschaften (vgl. Tausin 2010b). Neben bildlichen, stilisierten Darstellungen von Menschen und Tieren sind Kreis- und Liniendarstellungen ein häufig wiederkehrendes Muster.




Bild 1: Elfenbeinschnitzereien der alten Eskimo-Kulturen der Bering Strasse (Old Bering Sea, 100-500 n. Chr.) (links) und der Ipiutak (100-600 n. Chr.) (rechts) (Fitzhugh 2008, Martin et al. 1949).


Ähnliche Muster wurden als Tattoos auf gefrorenen Körpern der entsprechenden Kulturen gefunden (Fitzhugh 2008). Gerade das Motiv des gepunkteten Kreises hat sich in der Kunst der modernen Eskimo erhalten.


Bild 2: Knochenanhänger, der von Schamanen der Tlingit (Na-Dené) für Halsketten gebraucht wird (oben); Knopf (unten rechts); und Schnalle für Gürtel (unten links) (Hoffman 1897).


Bild 3: Punktierte und konzentrische Kreise auf Hut-Ornamenten aus Knochen (Hoffman 1897).


Bei den heutigen Yupik-Eskimo kommt dieses Motiv nicht nur auf Elfenbein- und Knochenschmuck vor, sondern auch auf Keramik, in den konzentrischen Holzringen der zeremoniellen Masken, die unterschiedliche Ebenen des Universums repräsentieren, sowie in der Konstruktion der mit dem Kajak mitgezogenen, bei der Robbenjagd eingesetzten Schwimmbrettern. Es wird zudem in zeremoniellen Tänzen sowie in den Bewegungen der formellen Begrüssung von Fremden choreografiert und als Tattoo auf die einzelnen Körpergelenken von Pubertierenden gemalt (vgl. Fienup-Riordan 2000).


Bild 4: Schwimmbrett der Yupik-Eskimo. http://alaska.si.edu/img/object_record/et14611.jpg (21.3.13)



Die Yupik nennen dieses Symbol ellam iinga, das „Auge des Bewusstseins“. Es steht für die spirituelle Aktivität und markiert die Präsenz der „kleinen Seele“, die spezielle Kräfte der Wahrnehmung und des Bewusstseins aufweist. Die Orte, die durch dieses Symbol markiert sind, gelten als Durchgang in die Anderswelt, wo spirituelles und medizinisches Wissen erlangt werden kann. Insofern wird das Auge des Bewusstseins auch mit der Öffnung in der Decke der traditionellen Yupik-Häuser – Rauchabzug und Durchgang in die himmlische Welt zugleich – als auch mit dem Eisloch – das Zugang zur Unter- oder Wasserwelt – assoziiert (Walter/Fridman 2004). Auch gegenwärtige Yupik-Künstler lassen sich dadurch inspirieren:


Bild 5: Utetmun Series #8 von Philip Charette (Yupik). „Utetmun“ bedeutet die spirituelle Rückkehr. Hier ist die Rückkehr der traditionellen Heiler gemeint, die in einer anderen Dimension (rotes Fenster) auf den Durchgang (hier das „Auge des Bewusstseins“) zugehen. http://www.phillipcharette.com/images-pages/art/prints/utemum/u2.jpg (22.3.13)



Das Auge des Bewusstseins lässt sich auch vor dem Hintergrund der Wichtigkeit des „Sehens“ im Eskimo-Schamanismus: Mit „Sehen“ sind nicht nur Träume und Visionen gemeint, die den Schamanen Initiationserlebnisse und Wissen für medizinische, soziale und spirituelle Handlungen verschaffen. Sondern „Sehen“ ist grundsätzlich eine erweiterte visuelle Fähigkeit (angakiq) des Schamanen (angakkoq). Diese wird als inneres Licht, Blitz oder Feuer (qaumaneq) beschrieben, welches der Schamane nach einer Phase der Askese und Konzentrationsübung in seinem Körper, im Kopf oder Herzen spürt. Dieses Licht erweitert seinen Sehsinn sowohl in optischer Hinsicht – er sieht weiter, schärfer und im Dunkeln – wie auch in geistiger Hinsicht, indem er die Seelen, Geheimnisse und Schicksale der Menschen und Tiere sieht (Walter/Fridman 2004; Eliade 1957). Ein Eskimo beschreibt das Erlebnis folgendermassen:


Wenn eine Person Schamane wird, wird der Körper von einem Licht bedeckt. Er kann übernatürliche Dinge sehen. Je stärker das Licht in ihm, desto tiefer und weiter kann er sehen, und desto grösser ist die übernatürliche Kraft in ihm. Das Licht gibt seinem Körper ein angenehmes Gefühl. Wenn die Intensität des Lichtes zunimmt, fühlt er einen starken Druck, und es erscheint ihn, als ob ein Film von seinen Augen weggenommen würde, welcher ihm die Klarsicht verdeckte. Es leitet ihn und ermöglicht ihm in die Zukunft und die Vergangenheit zu sehen.“ (Boas 1901).


Es ist wahrscheinlich, dass ein solcher veränderter Bewusstseinszustand, der mit Licht und erweitertem Sehen assoziiert wird, auch visuelle entoptische Phänomene beinhaltet. Möglicherweise trugen auch die Licht reflektierenden Schnee- und Eismassen zur vermehrten Wahrnehmung von solchen Phänomenen bei, was zumindest auf Mouches volantes zutrifft. Mouches-volantes-Kugeln könnten also durch eine Kombination aus Schamanismus und natürlicher Umgebung als bedeutsame Strukturen erkannt und in der Kunst dargestellt und tradiert worden sein.



Nordwestküste


Die charakteristische visuelle Kunst der Tlingit, Haida und anderer Nordwestküsten-Indianer kann als symbolisch, formal, ausfüllend und in unterschiedlichem Grad zwischen abstrakt und realistisch oszillierend beschrieben werden (Holm 1965). Repetitive Formen wie Ovoide, U- und S-Formen wurden auf Holz, Stein und Kupfer graviert oder in den Farben Rot und Schwarz, teils auch Blau und Gelb gemalt. Traditionellerweise kommen Nordwestküsten-Muster auf Totempfählen, Behältern, Masken, Kanus, Gegenständen des täglichen Gebrauchs und Hauswänden vor.


Obwohl sich die visuelle Kunst deutlich von derjenigen der Eskimo unterscheidet, können doch bestimmte künstlerische Konventionen miteinander in Verbindung stehen. Dies umso mehr, da die arktischen und subarktischen Eskimo mit den Bewohnern der Nordwestküste über Handels- und Migrationsrouten kulturell verbunden waren (Fitzhugh 2008, Hoffman 1897). Eine solche Verwandtschaft könnte zwischen dem o.g. „Auge des Bewusstseins“ der Yupik und den Ovoiden der Nordwestküsten-Ikonografie bestehen. Ovoide sind Kreise, meist aber abgerundete Rechtecke oft mit einem Kern. Die Haida benutzen für die Ovoide dasselbe Wort wie für die zwei grossen runden Flecken auf einem Rochen.


Bild 6: Unterschiedliche Ovoide (oben) und das Muster auf einem Rochen (unten). http://www.nativeonline.com/wpe8.jpg (22.3.13).


Die Künstler der Nordwestküste setzen Ovoide vielfältig in ihren Werken ein, meistens als Augen und Gelenke von mythischen tierischen und menschlichen Gesichtern, aber auch als abstrakte und raumfüllende Elemente.


Bild 7: Traditionelles Muster auf einem aus Fichtenwurzelholz geflochtenen Hut der Tlingit (Na-Dené) (Holm 1965).


Diese Darstellung und dieser Gebrauch der Ovoide ähnelt denjenigen des „Auge des Bewusstseins“, insofern beide sowohl als abstrakte Dekoration von Gebrauchs- und rituellen Gegenständen erscheinen, als konkrete Bilder wie Augen oder Durchgänge, sowie mit den Gelenken des Körpers und körperlicher Bewegung in Verbindung stehen. Wenig überraschend erfährt das Motiv in der figürlicheren Kunst der Nordwestküsten-Gemeinschaften auch öfters eine konkretere Darstellung: Es wird viel häufiger als Augen, Gelenke und Dekoration mythischer Wesen gezeigt als bei den Eskimos. Auch die Form ist flexibler: Im Unterschied zum „Auge des Bewusstseins“ sind die Ovoide selten exakt rund. Der begriffliche Verweis auf die runden Rochen-Flecken lässt jedoch vermuten, dass die Transformation von runden Formen zu ovalen und rechteckigen bei gleichbleibendem Bedeutungsgehalt von Künstlern praktiziert wurde – so wie es auch in der visuellen Kunst des alten China der Fall war (Tausin 2011a). Die mythische Bedeutung des Ovoids gleicht ebenfalls demjenigen des „Auge des Bewusstseins“: Es ist eine Öffnung oder Durchgang, durch die die Seele im Fall von Krankheiten oder dem Tod in die Anderswelt entschwinden kann. Künstler der Nordwestküsten-Indianer stellen dieses Thema teilweise durch ein Gesicht innerhalb eines Ovoids dar (z.B. Bild 6, Nr. 15, oder Bild 7, Mitte). Dazu passt, dass Ovoide häufig auf Körpergelenke gemalt bzw. Gelenke darstellen, denn im Glauben mancher Nordwestküsten-Stämme verlässt die Seele den Körper nicht nur durch die Körperöffnungen, sondern auch durch die Gelenke (Canadian Museum 2010).


Bild 8: Moderne Darstellung von Ovoiden als Augen. Mund und Gelenke einer Kröte: „Tadpole“ von Susan Point (Coast Salish). Siebdruck, 15 x 18 Zoll. http://www.inuit.com/sites/inuit/gallery/pictures/1234560857360.jpg (22.3.13)


Schliesslich sind Ovoide auch mit Licht assoziiert, insofern sie das Gesicht bzw. Strahlen der Sonne und anderer Himmelsgestirne bilden.


Bild 9: Zwei zeitgenössische Sonnendarstellungen: Sonnenmaske im traditionellen Stil von Gilbert Dawson (Kwakwaka’wakw). Zedernholz und Farbe, 38 x 45 x 10 Zoll (rechts). http://www.pathgallery.com/images/products/Dawson_Gilbert_Sunmask_900_txt_550.jpg (22.3.13). Und: „Together“ von Andy Everson (Comox-Kwakwaka’wakw). Giclée, 17 x 22 Zoll (links). http://www.inuit.com/sites/inuit/gallery/pictures/1251144644570.jpg (22.3.13).



Stärker als bei den Eskimo zeigen sich die gepunkteten Kreisformen auch durch Linien oder als Ketten verbunden. Solche gepunkteten Ketten können als Silhouetten-Fraktale erscheinen, z.B. in der Darstellung eines Gesichts aus Gesichtern (Bild 10).


Bild 10: Muster an einer Innenwand eines Walhauses (Holm 1965).


Die Kettendarstellung mit Ovoiden kommt aber auch in der Form von Tierkörpern bzw. mythischen Lebewesen vor. Das Sisiutl beispielsweise gilt als eines der mächtigsten Wesen in der Mythologie der Nordwestküsten-Indianer. Es wird als zweiköpfige Schlange oder Meeresungeheuer dargestellt, in der Mitte ist ein menschlicher Kopf und Hände sichtbar. Dem Sisiutl wird die Fähigkeit der übernatürlichen Transformation in verschiedene Lebewesen und Objekte zugesprochen, die Fähigkeit der Veränderung seiner Grösse, sowie die Fähigkeit, in alle drei Welten zu reisen, zu Land, zu Wasser und in der Luft. Kurz: es zeigt die Fähigkeit der Bewusstseinstransformation. Es ist somit ein mächtiges Relikt, das den Schamanen als Kraftquelle dient. Der „Seelenfänger“ – ein weiterer wichtiger Kraftgegenstand der Schamanen – entspricht dem Sisiutl in vielerlei Hinsicht und könnte durch ihn inspiriert sein. Durch diese formalen sowie schamanisch-transformatorischen Charakteristiken ähneln die „Schlangenkörper mit Augen“ den teils mit Kugeln gefüllten Mouches-volantes-Fäden erkennen. Auch manche mythischen Assoziationen sprechen für eine Verbindung: Das Sisiutl wird z.B. mit der Sonne, welcher es als Maske dient, dem Mond, dem Haus der Himmelsmenschen, welches es bewacht, sowie der fliessenden Veränderung in Zusammenhang gebracht. Es bestehen also Verbindungen zu Himmel, Licht sowie der ständigen Bewegung und dem Lichtfluss, die auch für das Sehen der Mouches volantes zentral sind.


Bild 11: Moderne Darstellung des „Sisiutl“ von Aubrey Johnston. 28 x 10 Zoll (oben). http://www.arcticravengallery.com/northwest/images_11/AJohnston_Sisiutl.jpg (22.3.13). Und „Seelenfänger“ (Haida) als Griff an einem Messer (unten). http://img.photobucket.com/albums/v205/ruelm2/northwestcoast/ulu1.jpg (22.3.13)



Fazit


Die prähistorische wie historische visuelle Kunst der Eskimo und Nordwestküsten-Indianer weist das Motiv des gepunkteten oder konzentrischen Kreises auf, die den Mouches volantes ähnlich sind: Das „Auge des Bewusstseins“ sowie die Ovoide können als Mouches-volantes-Kugeln verstanden werden. Sie sind teilweise durch Linien verbunden oder als Kettenreihen dargestellt, was auf Mouches-volantes-Fäden verweist. Die indianische Mythologie liefert Assoziationen dieses Motivs, die mit Charakteristiken von Mouches volantes übereinstimmen. Zwar erscheinen die Ovoide in der visuellen und mythischen Darstellung der Nordwestküsten-Indianer teilweise als konkrete und materielle Wesen, Körper oder Körperteile. Gleichzeitig haben sie aber eine energetische und schamanische Bedeutung. So z.B. als Träger grosser seelisch-geistiger Kräfte. Oder als Öffnungen oder Durchgänge in andere Welten, seien diese an besonderen Orten oder im menschlichen Körper, wo die Seele bei Schlaf, Krankheit oder Tod austreten kann – was auf eine visuelle Wahrnehmung verweist, die den Wahrnehmungen in Berichten über Nahtoderfahrungen ähnlich ist (Tausin 2011b). Bemerkenswert dabei ist, dass weder Eskimo noch die Nordwestküsten-Indianer traditionellerweise Halluzinogene einsetzten. Veränderte Bewusstseinszustände erreichten sie durch Praktiken des Reizentzuges und der Monotonie, z.B. soziale Isolation, Aufenthalt an einsamen Orten, repetitives Singen oder Beten; durch hyperaktive, energieintensivierende Handlungen wie Trommeln, Überreizung der Sinne, Schlafentzug, Fasten, Hyperventilation und der Einnahme von reinigenden, Brechreiz auslösenden Pflanzen. Hinzu kommen Extremsituationen mit Todesgefahr, wie dem Tauchen im Eiswasser oder dem Schwimmen in Gewässern mit Haifischen (Walter/Fridman 2004). Gemäss den hier gezeigten Formen könnten diese Praktiken bei Schamanen schon früh zum subjektiven Aufleuchten entoptischer Phänomene geführt haben, die je nach Training und Energieintensität der Schamanen als abstrakte Lichtstruktur oder aber als bildliche Visionen und Träume von Tieren, Menschen und Geistern gesehen wurden. Dies spricht wiederum dafür, dass sich die tiefere mythisch-spirituelle Bedeutung der Mouches volantes nicht im Alltagsbewusstsein zeigt, sondern in der veränderten Wahrnehmung, die von der energetisch-körperlichen und meditativ-geistigen Arbeit herrührt.



Literatur


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Floco Tausin

floco.tausin@mouches-volantes.com





Der Name Floco Tausin ist ein Pseudonym. Der Autor studierte an der geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bern und befasst sich in Theorie und Praxis mit der Erforschung subjektiver visueller Phänomene im Zusammenhang mit veränderten Bewusstseinszuständen und Bewusstseinsentwicklung. 2004 veröffentlichte er die mystische Geschichte „Mouches Volantes“ über die Lehre des im Schweizer Emmental lebenden Sehers Nestor und die spirituelle Bedeutung der Mouches volantes.



Angaben zum Buch: „Mouches Volantes – Die Leuchtstruktur des Bewusstseins“, Leuchtstruktur Verlag (Bern) 2010, Paperback, 376 Seiten, 24.90 € / 39.80 CHF, Genre: Belletristik/mystische Erzählung.

Bereits den alten Griechen bekannt, von heutigen Augenärzten als harmlose Glaskörpertrübung betrachtet und für viele Betroffene ärgerlich: Mouches volantes, Punkte und Fäden, die in unserem Blickfeld schwimmen und bei hellen Lichtverhältnissen sichtbar werden.

Die Erkenntnis eines im schweizerischen Emmental lebenden Sehers stellt die heutige Ansicht radikal in Frage: Mouches volantes sind erste Teile einer durch unser Bewusstsein gebildeten Leuchtstruktur. Das Eingehen in diese erlaubt dem Seher, über den Tod hinaus bewusst zu bleiben.

Mouches volantes: Glaskörpertrübung oder Bewusstseinsstruktur? Eine mystische Geschichte über die nahe (f)liegendste Sache der Welt.