KunstForsch _FotoPur_07
das bildende in der Kunst, 2013
(...) die Bestandsaufnahme wird fortgesetzt

# ... FotoPur / die Fotografie ist ein fotografisches Bild
      "die Kunst ist frei" (... mal sehen)
# ... ja, koennen diese und andere Fotografien ohne konzeptionellen Zusammenhang so pur als Bilder angesehen werden ?
      und - die Frage: "kann Fotografie = Bild = Kunst sein ?", ist seit dem 20. Jahrhundert obsolet, ok ?

# ... "obsolet, ok ?" ist zwar kein ausgefallener Schüttelreim, aber ich ueberlasse die Diskussion den 24h zur Verfuegung stehenden Stimmen aus dem Internet: Andrea Gern, Diana Dehner, FC Gundlach, Jens Schröter. Sie klaeren uns ueber bereits Vorhandenes in Fotografie und Kunst auf:
>uH¨‡• ... das Einzelbild, als ein in sich abgeschlossenes Werk oder die Rueckkehr zum Tafelbild;
>uH¨‡• ... das Erschaffen und das Sehen von Wirklichkeit;
>uH¨‡• ... die Trennung von Dokumentation und Erfindung - aber das, nun wirklich obsolet;
>uH¨‡• ... und letztlich: ein Ordnungssystem in dem trotz allem das spezifisch Typische herauszukristallisieren sei.
Wenn diese Aufgabe dann die, des hier selten angesprochenen Betrachters waere oder sein koennte, waeren wir wohl bei den unvermeidlichen Verschnitten und Schichtungen, die dann kunstforsch zum besseren Gesamtbild passen koennten und wuerden.

# ... zu den mittlerweile zu Weltruhm gelangten Becherschülern zählen Candida Höfer (*1944), Axel Hütte (*1951), Thomas Struth (*1954), Andreas Gursky (*1955), Thomas Ruff (*1958), Rineke Dijkstra (*1959) und Elger Esser (*1967). Die von der »Becherschule« ausgehende Bewegung etablierte Themen wie Konsumkultur, Entfremdung, Arbeit und Freizeit, Technologie und Verkehr, Überbevölkerung und Wachstum der Städte in der Fotokunst. Selbstbewusst gaben die Vertreter der Düsseldorfer Schule ihren Arbeiten große Formate und betonten die Autonomie des einzelnen Bildes als in sich abgeschlossenes Werk, das keines weiteren Kontextes zu seiner Vermittlung bedarf. Die große Attraktivität der zeitgenössischen Fotografie als Museums- und Sammlerobjekt steht in engem Zusammenhang mit dieser Rückkehr zum Tafelbild, die sich nicht nur in den zunehmend größeren Formaten ausdrückt, sondern auch in der Kostspieligkeit der mit hohem Aufwand produzierten Bilder.
... siehe: Andrea Gern ... http://www.hatjecantz.de/


# ... ein einzelnes Bild als in sich abgeschlossenes Werk, das keines weiteren Kontextes zu seiner Vermittlung bedarf ?

# ... ein einzelnes Bild als in sich abgeschlossenes Werk, das keines weiteren Kontextes zu seiner Vermittlung bedarf ?

# ... ein einzelnes Bild als in sich abgeschlossenes Werk, das keines weiteren Kontextes zu seiner Vermittlung bedarf ?

# ...  ein einzelnes Bild als in sich abgeschlossenes Werk, das keines weiteren Kontextes zu seiner Vermittlung bedarf ?

# ... kann Fotografie Kunst sein? Dieser Frage mussten sich die Fotografen von Anfang an stellen. Der euphorischen Begeisterung, die dem neuen Medium entgegengebracht wurde, stand gerade in Künstler- und Intellektuellenkreisen eine kritische bis ablehnende Haltung gegenüber. Charles Baudelaire wetterte gegen diese pure Wiedergabe der Natur und Walter Benjamin postulierte in seinem Aufsatz von 1935 mit der technischen Reproduzierbarkeit von Kunstwerken den Verlust ihrer “Aura”, also ihrer Einmaligkeit und Echtheit. Sogar Henri Cartier-Bresson, Mitgründer der legendären Fotoagentur “Magnum”, erklärte: „Die Fotografie ist ein Handwerk. Viele wollen daraus eine Kunst machen, aber wir sind einfach Handwerker, die ihre Arbeit gut machen müssen.“ Die Ironie dabei: Fotos von Cartier-Bresson gehörten zu den ersten, die in Museen landeten, etwa 1947 im MoMa. (...) Aber noch 1963 befand der Kunsttheoretiker Karl Pawek: “Der Künstler erschafft die Wirklichkeit, der Fotograf sieht sie.“
... siehe: Diana Dehner ... http://www.wendepunkt-magazin.de/

# ... WELT: Manchmal lässt sich nicht mehr unterscheiden, ob Fotografie Kunst oder Dokumentation ist ...
Gundlach: Bei der dokumentarischen Fotografie nehme ich vor allem die Information wahr. Sie berichtet von Ereignissen aus der Vergangenheit, die als historische Wahrheit unverbrüchlich bleiben und verdichtet diese sogar. Künstlerische Fotografen jedoch arbeiten nur scheinbar mit dokumentarischen Mitteln. Sie visualisieren in erster Linie ihre Idee.
WELT: Wo bleibt bei soviel Dokumentation die Kunst in der Fotografie?
Gundlach: Die Diskussion, ob Fotografie Kunst sein kann, ist nun wirklich obsolet. Wir können auf eine ganze Reihe von Künstlern zurückschauen, die sich ausschließlich mit Fotografie ausdrücken (...)
... siehe: FC Gundlach ... http://www.phototriennale.de

# ... wie im Abschnitt »Das Archiv der Polizei – die Verbrecherkartei« ausgeführt wurde, stellte laut Allan Sekula die schiere »Menge der Bilder« für die Staatsapparate das »fundamentale Problem des Archivs« da. Heutzutage erlaubt die zunehmende Verbesserung der Bildanalyse einen neuartigen Umgang mit den Bildern, der in gewisser Weise eine Synthese aus Bertillons Verfahren, die Bilder in ein Ordnungssystem einzuordnen, und Galtons Ziel, aus dem Spezifischen das Typische herauszukristallisieren, darstellt. Denn nur durch einen Prozess des mathematischen ›Herauskristallisierens‹ kann nämlich allererst die Einordnung in ein Ordnungssystem gelingen, wobei die Erkennung des spezifischen Einzelnen zwar immer noch im Mittelpunkt steht – aber anhand seines Typischen. Während Galton also zum Beispiel zwanzig Verbrecher in einer Kompositfotografie übereinander legte, um den typischen Verbrecher zu finden, so ist jetzt die Aufgabe einschlägiger Bildanalysesoftware an einem einzelnen Verbrecher dessen Typisches zu finden, also den allgemeinen Durchschnitt wiederum vom Einzelnen zu subtrahieren. So gesehen ist es außerordentlich bezeichnend, dass eine der frühesten künstlerischen Einsätze der digitalen Bildbearbeitung bei Nancy Burson direkt an Galtons Kompositfotografie anschließt. Schon zu Beginn der 1980er Jahre produzierte sie ihre Bilder, in welchem zum Beispiel Portraits sehr unterschiedlicher ›Diktatoren‹ (Stalin, Mussolini, Mao, Hitler, Khomeini) zu einem Kompositbild des »Big Brother« verschmolzen sind – sie zieht, mit Sekula gesagt, das Archiv in Einzelbildern zusammen (...)
... siehe: Jens Schröter ... http://www.medienkunstnetz.de/

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