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Südamerika: Sandstein aus Venezuela
Ein roter Sandstein aus dem Nationalpark Canaima wird zurückgefordert von den Pemón. Sandstein ist ein Sedimentgestein, abgelagert z.B. in Flüssen, in Uferzonen der Meere, oder in der Tiefsee. Als Findlinge bezeichnet man normalerweise Steine, die von Gletschern während einer Eiszeit an andere Orte befördert wurden, oft an Orte, an denen sie geologisch nicht entstanden sein können. Während der Fortbewegung werden sie teilweise rund geschliffen. Die Erde hat nicht nur die Eiszeiten der steinzeitlichen Welt erlebt, bei der Teile Europas unter Gletschern lagen, sondern viel früher schon vermutlich fast globale Vereisungen, z.B. während des danach benannten Cryogeniums, das vor etwa 850 Millionen Jahren begann, und mehr als 200 Millionen Jahre dauerte. Deshalb wäre es durchaus denkbar, dass in Venezuela Findlinge von Gletschern transportiert wurden. Allerdings ist der Sandstein im Canaima Nationalpark nur etwa 70 Millionen Jahre alt. Dort sind durch Erosion teils bizarre und teils abgerundete Felsformen aus Sandstein entstanden. Ein Sandsteinplateau wurde dort im Laufe der Zeit durch Erosion abgetragen, und es blieben typische Tafelberge stehen, Tepuis genannt, was aus der Sprache der Pemón stammt und mit "Haus der Götter" übersetzt wird. Von der Erstbesteigung eines dieser Tafelberge, des Acopan-Tepui, wird berichtet, dass die Pemón vor der Besteigung warnten, dass sie erwarteten dass sich der Himmel verdunkelt und es zu regnen beginnt, wenn Fremde den Berg berühren, und dass der Acopan es nicht mögen wird, wenn man an ihm klettert.
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