| - Julius Tambornino
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- Ralf Witthaus - "Die Welt"
- Ausstellung in der Emmanuel Walderdorff Galerie, Köln
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- Bei der Beschäftigung mit Ralf Witthaus Rasenmäherzeichnungen wird Eines ganz besonders deutlich: Die Bedeutungsdimension der Grünflächen unserer Städte wird weitläufig falsch eingeschätzt. Verklärt entweder zum Auslaufgehege der Hundebesitzer oder zur Sportstätte wird ihnen in unserem Bewusstsein nur selten jene umfassendere und exklusive Rolle zuteil, die ihnen wesentlich innewohnt: Sie sind inmitten einer individualistischen Ansammlung hunderttausender Mietswohnungen unser Gemeinschaftsraum - ein Raum frei von Eigentum und spezifischem Zweck, und dadurch ein Raum der offenen Konfrontation und Kommunikation. Wenn Ralf Witthaus mit dem Rasentrimmer in diesen Raum eingreift, nutzt er deshalb neben dem Rasen auch die individuellen Nutzungsspektren einzelner Stadtbewohner und die Schnittmengen zwischen diesen als Oberfläche. Er schreibt in sie ein, verändert sie und wird somit zum Stifter einer Reflektion über unser eigenes Verhältnis zur Geschichte und Gegenwart der öffentlichen Räume.
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