| - Ralf Witthaus entwarf eine zylindrische Grundform, die an eine Dose oder Tonne erinnert und die über siebzig Mal in den Rasen geschnitten wurde. Dabei verteilen sich die Formen über das gesamte Gelände der Alten Hardt. Sie sind mal vereinzelt, mal in Gruppen angeordnet, werden gedreht, überlagern sich und bilden so eine vielfältige und dynamische Gesamtkomposition. Deutlich ist, dass die Arbeit aufgrund ihrer zeitlichen und räumlichen Struktur nicht einheitlich, d. h. von einem Standpunkt und immer wieder, rezipiert werden kann. Zum einen verändert sich die bearbeitete Fläche durch den nachwachsenden Rasen mit jedem Tag. Zum anderen verlangt sie nach Betrachtern, die sich bewegen, die sich die Fläche der Komposition von verschiedenen Standpunkten aus erschließen. So wird die Zeichnung als raumübergreifende, ortsspezifische Qualität erlebbar und die Topografie des Parkgeländes neu erfahren. Darüber hinaus beginnt der Prozess schon mit der Anfertigung der Arbeiten. Besucher fragen nach der Erlaubnis, kommentieren die ‚Zerstörung‘ des schönen Rasens oder diskutieren gemeinsam über den Sinn und Zweck der Aktion wie über die Parkanlage selbst. Schon allein, weil die Aufgabe der üblichen Parkpflege, einen Konsens, eine einheitliche Form immer wieder herzustellen, durch Ralf Witthaus und sein Team konterkariert wird.
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