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- In der irischen und schottischen Mythologie gibt es einen Krieger namens Fionn mac Cumhaill, dessen ursprünglicher Geburtsname Demne Hirschkalb bedeutet. Seine Frau Sadhbh war der Sage nach von einem Druiden in eine Hirschkuh verwandelt worden, weil sie sich geweigert hatte, ihn zu heiraten. Als sie sich auf Fionn mac Cumhaills Land befand, konnte sie sich in eine Frau zurückverwandeln. Ähnlich wie der germanische Held Siegfried hatte Fionn eine Tarnkappe, die ihn wahlweise in einen Menschen, Hirsch oder Hund verwandeln konnte.
- In der ungarischen Sagenwelt ist die Geschichte des Wunderhirschs überliefert. Die Magyaren sind die Einwohner des heutigen Ungarn, und sie bewohnen auch einen Teil Siebenbürgens in Rumänien. Sie kamen vermutlich aus der Umgebung des Uralgebirges und wanderten über die südliche Ukraine in das heutige Ungarn ein.
- Zur Zeit der Völkerwanderung bewohnten auch Hunnen das heutige Ungarn, die aus dem europäischen Teil Russlands nach Westen vordrangen, bis sie von den Römern gestoppt wurden.
- Der Sage nach stammen die Hunnen allerdings vom Prinzen Hunor ab, der zusammen mit seinem Bruder Magor zu Pferde einem besonders schönen Hirsch folgte, der die beiden Prinzen in ein neues Siedlungsgebiet führte. Nachdem der Hirsch plötzlich verschwunden war, fanden sie zwei Frauen, mit denen sie sich in dem Gebiet niederließen, und ihre Nachfahren waren die Hunnen und die Magyaren.
- Der Wunderhirsch wird auch in anderen überlieferten Geschichten erwähnt, z.B. zeigt er Ladislaus dem Heiligen, wo er einen Dom errichten soll. Er wird manchmal beschrieben als Fabelwesen mit tausend Hörnern, mit tausend brennenden Kerzen an deren Spitzen, ursprünglich aber wohl als weißer Hirsch bezeichnet. Auch in den Legenden und der Literatur anderer Kulturen tauchen weiße Hirsche auf, bis in die neuere Zeit, z.B. in der Fantasyromanserie "Die Chroniken von Narnia", die zwischen 1939 und 1954 geschrieben wurde und ab 2005 als Filmreihe ins Kino kam, mit bisher drei Teilen, wobei ein vierter Teil in Planung ist.
- Weißes Rotwild wird in mehreren Wildparks wegen seiner Schönheit gezüchtet, so im nördlich von Hamburg gelegenen Eekholt und in Žleby in Tschechien.
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