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- Eine alte Frau hat ihn auf die Idee gebracht. Als er auf dem Friedhof Arbeiten an seinem Familiengrab vornahm, kam sie zu ihm und sagte: „Costas, Du hast so viel von der Welt gesehen. Kannst Du nicht etwas für unser Dorf tun und es vor dem Untergang retten?“ Die Frage der alten Frau hat Costas tief berührt und sie gab seinem Leben eine Wende. Die Sanierung des Dorfes hat er sich von da an zur Lebensaufgabe gemacht. Es entstand das, was Costas heute das „Miamou-Projekt“ nennt.
- Er wusste natürlich von Anfang an, dass er diese Idee nicht ohne Helfer, Verbündete und Sponsoren realisieren kann. Und er fand sie in Heraklion in der „Asklepios-Gesellschaft“, die sich in symbolhafter Anspielung auf den antiken Gott der Heilkunst den Namen gab. Ihr gehören Archäologen und Architekten an, aber auch so ein einflussreicher Mann wie der frühere Präsident von Kreta Stavros Kambellis. Aus Rom steuert der frühere Direktor des Kolosseums (er ist auch Architekt), Piero Meogrossi, sein Fachwissen bei.
- Selbst im fernen Schweden hat sich aus Touristen, die hier in der Gegend im Sommer ihre Ferien verbringen, eine Initiative zum Wiederaufbau Miamous gebildet. Zu ihnen gehört der Bauunternehmer Johannes Kästel, der seine Expertenkenntnisse und die seiner Firma einbringt. Selbst mit Baumaterial aus dem hohen Norden will er helfen. Kästel gehört einer Organisation an, die junge Leute im Restaurieren und Konservieren von kulturellen Monumenten ausbildet und sie dann zu Projekten in alle Welt schickt. Im nächsten Jahr schon sollen junge Schweden zusammen mit jungen Griechen in Miamou arbeiten.
- Costas Manidakis will aber nicht nur Häuser im alten Stil wieder aufbauen. Seine Ziele gehen weit darüber hinaus. Mit den restaurierten Gebäuden soll das Leben in das Dorf zurückkehren. An die Vergangenheit anknüpfend, als Miamou sich weitgehend selbst versorgen konnte, will er Landwirtschaft, Handwerk, Handel und Gastronomie wieder aktivieren. „Wir haben hier eine so großartige Tradition“, sagt er, „auf die müssen wir uns wieder besinnen. Das müssen wir pflegen. Dann werden auch viele von den Ausgewanderten zurückkommen. Und die Touristen werden sich auch für uns interessieren. Das Wichtigste aber ist: Wir müssen die Lethargie und die Hoffnungslosigkeit überwinden, die uns hier alle erfasst haben und niederdrücken. Das ist unser schlimmster Feind.“
- Das kleine Miamou ein Beispiel und Vorbild in schwerer Zeit für das ganze Land?
- (Wer an dem Projekt interessiert ist, kann sich an Costas Manidakis wenden: ledianos@gmail.com)
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