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In der Renaissance wurde der Mythos Arkadien wiederbelebt und bis in die Neuzeit hinein entstanden Bilder mit Schafen in lieblicher Landschaft und literarische Werke der Pastoraldichtung. Wie es euch gefällt (engl. As You Like It) ist ein Theaterstück von William Shakespeare, in dem die wegen Intrigen von einem herzöglichen Hof in eine Waldlandschaft, den Forest of Arden, geflüchteten Figuren dort auf eine Ziegenhirtin und einen Schäfer treffen. In der deutschen Übersetzung wurde das Stück dann geografisch in den Ardenner Wald verlegt. Während der Forest of Arden in England ist, liegen die Ardennen im Westen des Rheinischen Schiefergebirges, in Belgien, Frankreich und Luxemburg. Angesichts dessen, dass nicht völlig sicher zu sein scheint, wo sich das mythologische Arkadien befindet, ist das nicht weiter erstaunlich. Zwar gibt es eine relativ karge griechische Landschaft, die wahrscheinlich der ursprüngliche Namensgeber war, einen Landstrich des Peloponnes, der auch heute noch Arkadia heisst, bzw. Regionalbezirk Arkadien (gr. Periferiaki Enotita Arkadias). Dort ist aber nicht allzuviel los, und deshalb sucht man das mythologische Arkadien dort eher selten. |
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Map of Arcadia, cropped from old public domain map of Greece, from the Perry-Castaneda Library Map Collection, Historical Atlas by William R. Shepherd, Quelle Wikimedia Commons |
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Et in Arcadia ego, "Auch ich war in Arcadien", ist eine Inschrift, die wahrscheinlich zum ersten Mal auf einem Gemälde des Barockmalers Francesco Barbieri, genannt "Il Guernico" auftaucht, auf dem Hirten ein Vanitas-Stilleben betrachten. Sie taucht wieder auf in zwei Gemälden von Nicolas Poussin (1594–1665) "Die Hirten von Arkadien" 1 und 2, die in den Jahren 1629-1630 und 1638-1640 entstanden. |
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Nicolas Poussin, Die Hirten von Arkadien, um 1629-1630, Quelle Wikimedia Commons |
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Nicolas Poussin, Les Bergers d'Arcadie ou Et in Arcadia ego, Vers 1638 - 1640, Quelle Wikimedia Commons |
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Friedrich Schiller lässt ein Gedicht mit der Zeile "Auch ich war in Arkadien geboren" beginnen, und Johann Wolfgang von Goethe stellt seiner "Italienischen Reise" als Motto "Auch ich in Arkadien!" voran. Die zu Goethes Zeit übliche Italienreise hatte schon sein Vater unternommen, und auch andere Dichter, wie Herder oder Lessing, besuchten Rom. Das mythologische Arkadien war zu dieser Zeit von Griechenland nach Italien verlegt worden, wo man es eher vorfand als in dem kargen Kalksteingebirge nördlich von Sparta. In Italien gab es zur Zeit Goethes deutsche Künstlerkolonien. Besonders zog es den Dichter nach Rom, wo er im November 1786 ankam und fast vier Monate blieb, dann weiterzog nach Neapel, um im Juni 1787 erneut in Rom anzukommen, und dort bis zum April 1788 zu bleiben. Er studierte die bildende Kunst der Antike, und traf dort unter anderem die Künstler Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Johann Heinrich Meyer und Angelika Kauffmann. In dem Haus, das Goethe und Tischbein bewohnten, befindet sich heute das Museum Casa di Goethe. |
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Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Portrait Goethes in der Campagna, gemalt 1787 in Rom, Quelle Wikimedia Commons |
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Durch die Italienreisen von Goethe und anderen Künstlern und Dichtern kamen Bildungsreisen nach Rom so sehr in Mode, dass noch in meiner Schulzeit die Oberstufe des Gymnasiums dorthin reiste und in er Mittagshitze über das Forum Romanum gezerrt wurde, wo aber nicht das rechte Arkadien-Gefühl aufkam, zumal es dort keine Schafe gibt, aber zur Zeit meiner Klassenfahrt dorthin gab es auf dem Forum einige sehr magere Katzen. |
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Young Pan and a dancing maenad. Apulian red-figured olpe, ca. 320Ð310 BC. From Ruvo. Quelle Wikimedia Commons |
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Wird Arkadien heute noch gesucht und gefunden? |
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Schafe in Telgte, 2010 |
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Wird Arkadien in der virtuellen Welt gesucht und gefunden? |
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Im Second Life, The Enchanted Forest of Dyfed, Cheonma, auf der Suche nach virtuellen Schafen und Hirten. Bisher nicht fündig geworden, stattdessen eine Einkaufstasche gefunden.
Fortsetzung folgt in der Ausgabe 60 des vm2000.net. |
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