- Mouches volantes im holografischen Modell
-
- Dies gilt meines Erachtens auch für die entoptischen Phänomene. Wenn wir das mechanische und das holografische Modell beispielsweise auf die Mouches volantes anwenden, kommen völlig unterschiedliche Erkenntnisse dabei heraus. Die mechanische Sicht der Mouches volantes reduziert das Phänomen auf "Teilchen" oder "Verklumpungen" im Glaskörper, die sich nach den Gesetzen der Schwerkraft, der Thermodynamik und den Drehbewegungsimpulsen des Augapfels in der Glaskörperflüssigkeit bewegen. Diese materielle Mechanik ist die Grundlage der heutigen Augenheilkunde. Sie birgt zwar einige Unklarheiten in sich (warum bewegen sich Mouches volantes in einem dickflüssigen Medium des Glaskörpers so schnell? Warum bewegen sie sich immer wieder an ihre Ausgangsposition zurück, wenn sie frei im Glaskörper herumwirbeln? Weil sie an der Augenwand angemacht sind? Aber warum lässt sich dies im Sehen dann nicht feststellen? etc.), reicht jedoch für das oberflächliche Sehen im Alltagsbewusstsein mehrheitlich aus.
-
- Die aufmerksame Konzentration auf Mouches volantes als Übung einer langfristig angelegten Bewusstseinsentwicklung enthüllt jedoch Eigenschaften, die nicht mehr mit dem mechanischen Modell erklärt werden können. Vergrösserung und Verkleinerung der Kugeln und Fäden, Veränderung ihrer Leuchtkraft, abrupte Sprünge zur Seite oder in Richtung des Betrachters - Beobachtungen dieser Art lassen sich mit dem idealistischen holografischen Modell besser beschreiben: Demnach handelt es sich um eine selbstähnliche Struktur, deren einzelne Muster sich in allen Variationen und Grössen wiederholen. Die einzelnen Punkte und Fäden bewegen sich dabei nicht; es ist das Bewusstseinslicht, das sich in dieser Struktur manifestiert und dabei von Faden zu Faden und von Schicht zu Schicht springt - es ist die Bewegung der menschlichen Aufmerksamkeit in ihrer reinen Form.
-
- Die Mouches volantes sind in diesem Sinn ein Ausdruck des holografisch arbeitenden menschlichen Bewusstseins. Nicht nur moderne psychologische und neurophysiologische Arbeiten, sondern auch die visuellen Wahrnehmungen von Mystikern und Sehern verschiedener Zeiten und Kulturen unterstützen diese Vermutung. Schauen wir also aufmerksam hin, erblicken wir mehrere Tausend Jahre holografische Faszination direkt vor unserer Nase.
-
-
-
- Quellen und Literatur
-
-
- Quellen
-
- Doi, Torakazu: Das Kegon Sutra (Bd. 1-4), Tokyo 1983
-
-
- Literatur
-
- Capra, Fritjof: Das Tao der Physik, Bern u.a. 1986
-
- Cook, Francis H. Hua-yen Buddhism: The Jewel Net of Indra.
- University Park: Pennsylvania State University Press, 1977
-
- Jackson, William J.: Heavens fractal net. Retrieving lost visions in the Humanities, Indiana University Press 2004
-
- Lauxmann, Frieder: Das philosophische ABC. Neue Wege zu alten Einsichten, München 2000.
-
- Loy, David: Indras Postmodern Net, in: Philosophy East and West 43, Nr. 3 (Juli 1993), S. 481-510
-
- Mumford, David / Series, Caroline / Wright, David: Indras Pearls. An Atlas of Kleinian Groups, Cambridge 2001
-
- Needham, Joseph: Science and Civilisation in China (Cambridge University Press, London 1956), Bd. 2
-
- Ritter, Joachim u.a. (Hg.): Historisches Wörterbuch der Philosophie (13 Bde.), Basel: Schwabe & Co. 1971-2007
-
- Suzuki, Daisetz T.: Wesen und Sinn des Buddhismus. Ur-Erfahrung und Ur-Wissen. Freiburg u.a. 1993
-
- Talbot, Michael: Das holografische Universum. Die Welt in neuer Dimension, München: Knaur, 1992
-
- Tausin, Floco: Mouches Volantes. Die Leuchtstruktur des Bewusstseins, Bern 2004
-
- Thich Nhat Hanh: Understanding our Mind 2006
-
- Wilber, Ken (Hg.): Das holographische Weltbild. Wissenschaft und Forschung auf
- dem Weg zu einem ganzheitlichen Weltverständnis, Bern u.a. 1986.
-
-
-
-
- Internet
-
- - http://fusionanomaly.net/indrasnet.html (Mai 2008)
- - http://www.zenpeacemakers.org/about/models.html (Mai 2008)
- - http://home.egge.net/~savory/spinne.html (Mai 2008)
- - http://www.liebewahrheit.de/NetzderIndra.html (Mai 2008)
- - http://www.mediamatic.net/article-5699-en.html (erik davis)
- - http://www.indranet.co.nz/ (Mai 2008)
- - http://klein.math.okstate.edu/IndrasPearls/ (Mai 2008)
-
-
-
- Über den Autor:
-
-
- Der Name Floco Tausin ist ein Pseudonym. Der Autor studierte an der geisteswissenschaftlichen Fakultät Universität Bern und befasst sich in Theorie und Praxis mit der Erforschung visueller Phänomene im Zusammenhang mit veränderten Bewusstseinszuständen und Bewusstseinsentwicklung. 2004 veröffentlichte er die mystische Geschichte "Mouches Volantes" über die Lehre des im Schweizer Emmental lebenden Sehers Nestor und die spirituelle Bedeutung der Mouches volantes.
-
- Angaben zum Buch: "Mouches Volantes - Die Leuchtstruktur des Bewusstseins", Leuchtstruktur Verlag (Bern) 2004, Paperback, 388 Seiten, 27.50 ¤ / 39.80 CHF, Genre: Belletristik/mystische Erzählung.
- Bereits den alten Griechen bekannt, von heutigen Augenärzten als harmlose Glaskörpertrübung betrachtet und für viele Betroffene ärgerlich: Mouches volantes, Punkte und Fäden, die in unserem Blickfeld schwimmen und bei hellen Lichtverhältnissen sichtbar werden.
- Die Erkenntnis eines im schweizerischen Emmental lebenden Sehers stellt die heutige Ansicht radikal in Frage: Mouches volantes sind erste Teile einer durch unser Bewusstsein gebildeten Leuchtstruktur. Das Eingehen in diese erlaubt dem Seher, über den Tod hinaus bewusst zu bleiben.
- Mouches volantes: Glaskörpertrübung oder Bewusstseinsstruktur? Eine mystische Geschichte über die nahe (f)liegendste Sache der Welt.
-
-
- Website: http://www.mouches-volantes.com
-
| |