Zum InhaltsverzeichnisVirtuelles Magazin 2000 

Martin Brockhoff, "Hecke Nr. 11" + "Hecke Nr. 13"

F:
Hier kommen wir nicht weiter: Unmittelbar vor uns ragt - wie eine grüne Mauer - eine undurchdringliche Hecke auf. Es ist eine ganz normale, akkurat geschnittene Tuja-Hecke, wie wir sie aus Nachbars Garten, von Friedhöfen oder Parks kennen. Der deutsche Künstler Martin Brockhoff hat sie im Maßstab 1:1 aufgenommen: bildfüllend. Dr. Nils Ohlsen:
 
O-Ton Dr. Nils Ohlsen, Track 0323 0:22
"Ja, und dann lässt er uns völlig allein damit. Er möchte eigentlich, dass wir über diese Art von Mauer, diese Gefängnismauer, mit der wir uns in unseren Gärten umgeben, dass wir uns damit beschäftigen. Er führt ad absurdum, was für viele Gartenbesitzer völlig normal ist: Sich einmauern mag man nicht so gerne, richtig mit Steinen oder Stahl, sondern man lässt da was wachsen und formt es dann letztendlich aber wie eine Burgmauer."
 
F:
Auf einmal erscheint die Gartenhecke gar nicht mehr so selbstverständlich. Seit wann gibt es eigentlich Hecken? Und warum?
 
O-Ton Dr. Nils Ohlsen, Track 0324 1:07
"Also wenn man jetzt einfach gartenhistorisch da ran geht, dann ist die Hecke natürlich - wenn man an Barockgärten denkt - ist das ja wirklich ein Topos, der sich über Jahrhunderte entwickelt hat, und der vielleicht am extremsten dafür steht, für diese Idee, dass die Natur vom Menschen beherrscht wird."
 
F:
Hinter den abweisenden Hecken von Martin Brockhoff verbergen sich also zahlreiche Aspekte der Gartengestaltung. Zugleich sind es einfach Bilder, wie Frau Dr. Sabine Schlenker betont:
 
O-Ton Dr. Sabine Schlenker 0324 5:10
"Brockhoff schafft hier auch noch einen ganz anderen Punkt, nämlich, dass wir die Hecke auch als abstraktes Bild betrachten. Gerade weil keine anderen Dinge zu sehen sind, sehen wir dieses Grün, diese Fläche als ein abstraktes Bild."
 
 
Dr. Susanne Fleischner
Museumspädagogik
 
 
 
 
KUNSTHALLE EMDEN
Stiftung Henri und Eske Nannen und Schenkung Otto van de Loo
Hinter dem Rahmen 13, D-26721 Emden
www.kunsthalle-emden.de
 
"Garten Eden - Der Garten in der Kunst seit 1900"
2.12.07 bis 30.03.08
Di 10-20 Uhr, Mi 10-17 Uhr, Fr 10-17 Uhr, Sa und So 11-18 Uhr, Montags geschlossen
 
 

Martin Brockhoff / laif
Turnerstr. 27
D-33602 Bielefeld
www.fotobuero.de