Zum InhaltsverzeichnisVirtuelles Magazin 2000 

7. Internationale Fototage Mannheim/ Ludwigshafen

Gerhard Vormwald und Klaus Staeck bei den Fototagen

Am zweiten Festivalwochenende werden die aus der Region stammenden Fotografen Gerhard Vormwald und Horst Hamann, die beide in Mannheim ihre fotografischen Weltkarrieren begannen, persönlich über ihre Ausstellungen informieren und dem Publikum als Gesprächspartner zur Verfügung stehen. Zu Gast ist außerdem der bekannte Plakatkünstler Klaus Staeck aus Heidelberg, der seit 30 Jahren in Sachen Fotografie unterwegs ist.

Am Samstag, den 25.6., steht der prominente Plakatkünstler Klaus Staeck aus Heidelberg bei den 7. Internationalen Fototagen Mannheim/Ludwigshafen als Gesprächspartner für Publikum und Presse zur Verfügung. Unter dem Titel "Frohe Zukunft" zeigt er im Faktorhaus in Ludwigshafen (16 bis 17 Uhr, Berliner Platz) seine fotografischen Lebenserinnerungen, mittels derer er stets versuchte, sich Einblick in die gesamtdeutsche Mentalität zu verschaffen. Klaus Staeck: "Als Fotograf bin ich eine Mischung aus Beobachter und Archäologe, Dokumentar und Fragesteller. Seit 30 Jahren richte ich das Objektiv meiner Allerweltskamera auf die eher unspektakulären Orte und Begebenheiten. Mich interessiert das Kuriose und Skurrile im Alltäglichen, die oft sinnentleerten Anweisungen und komischen Parolen auf vergessenen Schildern und Transparenten, in einem Land, dessen Bewohner behaupten, Ordnung sei das halbe Leben." Eine Fundgrube besonderer Art war für den heute 67jährigen Künstler stets seine Heimatstadt Bitterfeld - vor, während, aber auch nach der Wende. Klaus Staeck wohnt seit 1956 in Heidelberg, er studierte dort Jura. Als Autodidakt kam er zur Kunst, heute umfasst sein Werk ca. 300 Plakate und zahlreiche Fotos, die in über 3.000 Ausstellungen präsentiert wurden. Bekannt wurde Staeck Anfang der 70er Jahre durch seine satirische Auseinandersetzung mit der Politik.

Ebenfalls am Samstag, den 25.6., wird Gerhard Vormwald, der in Heidelberg geboren wurde und seine Karriere als Bühnenfotograf am Nationaltheater Mannheim begann, seine Werkschau im Faktorhaus in Ludwigshafen (Berliner Platz, 17 bis 18 Uhr) vorstellen und als Ansprechpartner dem Publikum zur Verfügung stehen. Von Schwarzweiß-Reportagen der 70er-Jahre über Anwendungen in der Werbefotografie bis hin zu Arbeiten im freien Kunstbereich reicht diese Ausstellung der 7. Internationalen Fototage Mannheim/Ludwigshafen. Im Werk von Professor Gerhard Vormwald, der an der FH Düsseldorf Fotografie und interdisziplinäre Bildfindung lehrt, nimmt die fotografische Arbeit zwischen Malerei und Objektkunst eine hervorragende Stellung ein. Er ist auf keine Technik festgelegt und in nahezu allen Bildgattungen zu Hause, ein Feuerwerk ausgefallener Ideen. Gerhard Vormwald, Jg. 48, hat nach seiner Druckerlehre ein Kunststudium in Mannheim absolviert und arbeitete in den 70er Jahren dort als Bühnenfotograf. 1983 siedelte er nach Paris über und wurde u.a. durch seine Fotoillustrationen auf internationaler Ebene bekannt. Zu Weltruhm kam Gerhard Vormwald als Werbefotograf mit seinen Fotos von den "fliegenden" Menschen.

Ebenfalls am Samstag, den 25.6. (15 bis 16 Uhr) ist der aus Mannheim stammende bekannte Fotograf Horst Hamann zugegen in seiner Ausstellung "New York 3:1". In der Kunsthalle Mannheim (Friedrichsplatz 4) zeigt er u.a. Werke aus "Eyes wide shut" - eine Serie von Vertikal-Portraits, die hier zum ersten Mal zu sehen sind. Die Ausstellung beinhaltet außerdem Bilder seiner Serie "New York Vertical", mit der Horst Hamann 1996 weltweit Aufmerksamkeit erregte, sowie Fotografien aus dem Zyklus "Panorama". Die Ausstellung wird gezeigt im Rahmen des Monats der Fotografie im Rhein-Neckar-Dreieck. Horst Hamann wurde 1958 in Mannheim geboren und lebt seit vielen Jahren in New York. Trotzdem blieb er seiner Heimat stets verbunden: So fotografierte Hamann 1998 die Skyline der BASF-Industrieanlagen, sein Fotoband wurde in den USA mit dem "photo design award" ausgezeichnet. Das Markenzeichen von Horst Hamann sind seine extremen Vertikalformate - eine Neuheit in der Fotografie.

(Weitere Informationen unter www.Kunsthalle.Mannheim.de/Presse)

Am Sonntag, den 26.6., ist der Eintritt zu den Ausstellungen im Hallenbad-Nord in Ludwigshafen, Pettenkoferstr. 3, kostenlos. Von 13 bis 14 Uhr wird dort der in Mannheim ansässige Fotograf Benedikt Zaja in seiner Ausstellung "Triportrait. Steckbriefe jungendlicher Identität" anwesend sein und dem Publikum als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Weitere Wochenendtermine der 7. Internationalen Fototage Mannheim/Ludwigshafen:

Auf dem Programm stehen zwei hochrangig besetzte Symposien: Am Samstag (25.6.) geht es im Ernst-Bloch-Zentrum Ludwigshafen (Walzmühlstr. 63) um die Frage "Digitalisierung und Weltbild - Wie verändern digitale Bilder unsere Wahrnehmung und damit unsere Weltsicht?" Teilnehmen werden u.a. die Fotokünstler Andrej Barov und Klaus Elle, außerdem prominente Vertreter aus Medientheorie, Mediendesign und Technik. (10 - 17 Uhr, 85 Euro).

Am Sonntag (26.6.) widmen sich unter anderem der Fotokünstler Götz Diergarten, die Fotografin Regina Schmeken und der Kurator Dr. Claude W. Sui aus Mannheim dem Thema "Fotografie als Kunst - Kunst als Fotografie." Musikpark Mannheim, Hafenstr.49, 10-17.30 Uhr (38 Euro)

Außerdem sind noch zahlreiche Workshops und Seminare im Programm u.a. mit Gerhard Vormwald, Horst Hamann, Klaus Elle und vielen anderen.
Nähere Informationen unter:
www.internationalefototage.de