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Hartmut Barth - Engelbart
Als kleine lyrische Kostprobe das folgende Gedicht zum Arbeitstitel
Kardamili Kardamili Dein Name fließt wie Milch und Honig über meine Lippen Karda das trockene Flussbett mit seiner glitzernd weißgeschliffenen Fracht aus den schroff gebrannten Bergen die über dir über dich wachen
mili Olivenfelsen Eukalyptusriesen im karamelfarbenen Licht der Abendsonne das Glockengeläut und das zufriedene Blöken der Schafherden die dich durchziehen
Gelb braun grau verschmelzen deine zerfallenden Häuser und Ställe im dunkelwerdenden öligen Grün der Orangenhaine der kalamisgesäumten Weingärten
Du verbirgst unter Staub und Kistenstapeln hinter Wolldeckenstützen und hängenden Bündeln von Tee und Gewürzen die vergangene Pracht deines byzantinisch-osmanischen Reichtums
Nur wer die Augen schließt und riecht und schmeckt der hört das Wasser über die zerbrochnen Räder deiner Mühlen rauschen nur wer verweilt im hitzeflimmerden Kieselstrom dein Gold aus den Bergen erahnt und unter seinem Schweiß die glühenden Steine für einen Augenblick erblühen von deinem Wein sich in die Nächte tragen und den lauen Küstenwind der rotgold zerfließenden Sonne mit seinen salzigen Haaren spielen lässt
der kann dich sehen und lieben
Du bist eins
zerrissen nur wenige Wochen im Jahr wenn der stinkende grölend rasend krachende Stahl-Tross aus dem Norden Dich in zwei Straßenränder zerschneidet, abhakend vollfressend und kotzend ahnungslos
Manchmal bildet Reisen nur neue Schrottplätze und Mülldeponien
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