Zum InhaltsverzeichnisVirtuelles Magazin 2000 

Thomas Gabriel, Bürgermeister

Eröffnung "Leere & Vision" am 9.10.2002

Erst einmal der Innenstadtgemeinde, der Jacobikirche, ganz herzlichen Dank, wie vielen anderen auch in der Radewig, dass sie Räume, was die Kirche angeht hoffe ich ja nicht leere Räume, zur Verfügung stellt, zur Verfügung stellt für eine Ausstellung der besonderen Art.

Am Anfang darf man denjenigen danke schön sagen, die die Idee hatten, und die die Idee umgesetzt haben. Das ist die Gemeinschaft Radewig, das sind 40 Künstler und Künstlerinnen aus 7 Nationen, und es ist vor allen Dingen Prof. Boström. Es ist aber auch Hans Koch, es ist Matthias Polster, es ist Pro Herford, es sind die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung, die dieses überhaupt ermöglicht haben, und ich sage das am Anfang mit einem ganz besonderen Dank, weil ich glaube, niemand kann sich vorstellen, wie man aus einer Idee, die vor einem dreiviertel Jahr geboren wurde, jetzt plötzlich eine Riesenresonanz bei Künstlern bekommen hat, es dann schafft, einen Stadtteil, ein Quartier, als Ausstellung zu entwickeln, was das alles an Initiative erfordert, was das an Engagement erfordert, an Spontaneität, an Kreativität und an Improvisationsgeschick. Deshalb, sage ich, tut es gut, allen, die da mitgeholfen haben, ihren Applaus zu geben.

Herr Brinckmann hat gesagt, es ist herrlich, hier hat vor allem die Kaufmannschaft, aber auch viele Eigentümer von Lokalen, von Ladenlokalen, von Flächen, haben hier in der Radewig an einem Strick gezogen, und nicht so, dass es eben nicht in alle Richtungen geht, wie unsere Hinweisschilder um die Radewig immer hinweisen, sondern einmal in eine Richtung. Das heißt, die Radewig wird die nächsten 15 Tage eine Konzentration haben, die gerade diesem Quartier gut bekommt. Eine Konzentration, die Kreativität, die künstlerische Auseinandersetzung, die Spontaneität bedeutet, und damit diesen Stadtteil in den Blickpunkt, ich hoffe des Interesses nicht nur der Herforder rückt, sondern auch über Herford hinaus Interesse wecken wird.

Ich hatte das Vergnügen schon gestern, mich mit einem Kunstwerk auseinanderzusetzen, und bin gespannt, wie das mit den vielen anderen geschehen wird. Ich möchte alle, Sie alle ganz herzlich einladen, sich in diese Auseinandersetzung zu begeben und damit ein Stückchen selbst dazu beizutragen, dass Kunst im öffentlichen, im halböffentlichen Raum etwas ist, was inspiriert, was uns anregt, was uns vielleicht zu Protest führt, was uns aber vielleicht genauso dazu führt, dass wir es nicht nur interessant finden, sondern dass wir uns infizieren lassen. Und wenn wir uns infizieren lassen von diesem Projekt, dann ist das Beste getan um, das hoffe ich jedenfalls, solche Projekte zu wiederholen. Wir brauchen die Auseinandersetzung mit der Kunst, mit Künstlern, wir brauchen das ganz allein, weil es sonst, ganz persönlich, eine Verarmung wäre, die wir, gerade für Herford, uns nicht wünschen. Dass dieser Reichtum hier in der Radewig 15 Tage lang zu finden ist, freut mich, und ich wünsche den Ausstellungsmachern, den Künstlern, und uns allen, und vor allem dem Stadtteil Radewig die Resonanz, welche die Anstrengung im Vorfeld und jetzt verdient, danke schön.

 

"Köpfe" Der Versuch, eine Kirche zu füllen.
von Astrid Glienke

Foto: Lothar Kräussl