Zum InhaltsverzeichnisVirtuelles Magazin 2000 

Annette Bültmann

Die am Computer entstandenen Grafiken können sowohl als Digitalprints als auch als Folge von Bildern auf Monitoren ausgestellt werden. Auch beides parallel ist möglich.

In einem ebenfalls am Computer erzeugten Schaufenster habe ich die Ausstellung mit Bildern und Monitoren schonmal ausprobiert.

 

Das virtuelle Gen-Labor

Die Biologie und das Klonen, die Möglichkeiten der Gentechnologie, die Versuche der Entschlüsselung des Genoms machen immer wieder Schlagzeilen.

Das Leben ist im Wasser entstanden, das scheint ziemlich wahrscheinlich zu sein; nach einem Modell wurde die Uratmosphäre, bestehend aus Wasserstoff, Ammoniak, Methan und Wasserdampf, von Blitzen getroffen, und es bildeten sich Aminosäuren, die Grundbausteine des Lebens. Dadurch entstand die Ursuppe, in der nun organische Moleküle schwammen, aus denen sich Lebensformen bilden konnten. Es gibt auch eine recht umstrittene Theorie, nach der das Leben im All, in Meteoriten oder Kometen, entstanden sein könnte; auch in diesen werden Aminosäuren, Wasser und Zucker als Grundbestandteile gefunden. Das Wasser ist dort grossenteils als Eis vorhanden und verdampft, wenn der Komet in die Nähe einer Sonne kommt; gleichzeitig werden die Moleküle ultraviolett bestrahlt, und es finden Reaktionen statt. Nach einem anderen Modell wurde auf dem Meeresgrund durch dortige vulkanische Aktivität das Wasser erhitzt, mit demselben Resultat. Dann entwickelten sich im Wasser Einzeller, später Fische, Amphibien krochen irgendwann aufs Land. Aber während der Embryonalphase, im Wasser schwimmend, scheinen auch die Säugetiere nochmal die Phasen der Stammesentwicklung nachzuerleben.

Ein Gen-Labor in der Phantasie kann bestehen aus rätselhaften Gläsern, in denen etwas schwimmt, sitzt, herausschaut, das ein verrückter oder ausserirdischer Wissenschaftler dort gezüchtet hat...

Die DNS besteht aus einer Doppelspirale, deren Bestandteile den genetischen Code bilden. Veränderungen im Code, Mutationen, können zu äusserlichen Variationen der Lebensformen, aber auch zu Unterschieden im Verhalten etc. führen, die vielfältige Formen annehmen können. So können auch neue Arten entstehen.

Im Labor sind verschiedene Experimente denkbar: Mutationen künstlich zu erzeugen, Gene zu isolieren und auf Lebewesen einer anderen Art zu übertragen, damit neue Erscheinungsbillder und Eigenschaften zu bewirken.

Diese Prozesse sind nur bedingt steuerbar. Die Ergebnisse können erstaunlich anders aussehen, als erwartet wurde.

 

Das kosmische Ur-Ei

Zwischen Wisschenschaft und Mythologie gibt es manchmal Parallelen und Übereinstimmungen. So hat nach den aktuellen Theorien von Stephen Hawking zu Zeit und Universumsentstehung das Modell des Kosmos die Form einer Nusschale, die Zeit hat die Form einer Birne; das Ur-Ei, aus dem die Lebensformen der Welt krochen, ist in verschiedenen mythologischen Überlieferungen zu finden.

Das Ei ist überhaupt ein interessantes Thema, auch die Frage, was es wohl symbolisiert hat, im Laufe der Zeiten. So etwas wie Uranfang oder Wiedergeburt oder Fruchtbarkeit oder das Potential, die Möglichkeiten in noch nicht vollständig ausgeprägter Form? Auch der Osterhase gehört wohl zu diesem Thema, aber er ist ja eher eine Comicversion, wahrscheinlich eine neuzeutliche Variante von früheren mythischen Tieren. Eine Internetseite habe ich gefunden, auf der beschrieben wird, wie nach einem pelasgischen Schöpfungsmythos die Göttin Eurynome zusammen mit der grossen Schlange Ophion das Weltei fabriziert, aus dem dann Sonne, Planeten und Sterne geboren werden.

Mehr zum Gen-Labor unter:
http://www.vm2000.net/08/regal-site/regal.html

Mehr zum Ur-Ei unter:
http://www.vm2000.net/10/urei/urei.html