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Steht das Fernsehen als Medium für
Flüchtigkeit und Emotion, so besetzt die Fotografie ein Feld der Dauer
und Reflexion.
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Der Blick nach Osten ist bei aller
sichtbaren Enge für uns offenbar auch von einem Gefühl der Öffnung
neuer Chancen verbunden mit Sehnsucht nach Veränderung und dem Wechsel
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neuer Möglichkeiten. Wir haben
eine kindliche Abhängigkeit von Autoritäten und eine unglückliche,
aber dauerhafte Liebe zur Restauration. Soziale Kunst, wie jede andere,
hat immer etwas an sich von einem kleinen Wunder, und Verwunderung.
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"Es ist der Mensch, der sich erinnert
- nicht das Gedächtnis", schreibt Christa Wolf in "Kindheitsmuster".
Es ist auch nicht die Kamera. Aber sie stellt Erinnerungsbilder zur Anschauung.
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Wer der Wirklichkeit des Sichtbaren
mit der Kamera auf den Leib rückt, wird wissen, daß er diese
zugleich wiederholt und umformt. Eine Fotografie ist so etwas wie ein verzerrtes,
eingefrorenes Echo. Von einem langen Text bringt sie nur die letzte, verzogene
Silbe. Sie stellt diese aber zur langfristigen Betrachtung zur Verfügung.
Die sterbliche Haut fasziniert die Fotografie. Sie ist süchtig nach
Oberfläche, welche Zeit und Zerfall sichtbar macht. Die Fotografie
gibt Oberfläche wieder, besser als jedes andere Medium. Ihre Oberflächenbilder
zeigen mehr, als sich selbst. Aus anscheinend realen Szenen werden Bilder,
aus Bildern gestalten sich in unserem Bewusstsein Symbole.
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Welche Symbolik, welche Zeichensprache
fügt Martin Brockhoff zusammen? Er ist ein Fotograf mit feinen Nerven
und einem empfindlichen Gefühl für Szene und Moment. Brockhoffs
Bilder zeugen von einer Haltung aus Abstand und Takt. Er setzt seine BIlder
behutsam aus Beobachtungen zusammen, fügt zu klaren Kompositionen,
was sich vor seinem Auge in flüchtigen, vorüberziehenden Szenen
entwickelt.
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